Pegnitz, 07.04.2014
BellandVision spricht im Streit um die dualen Entsorgungssysteme ein Ultimatum aus. Sollten sich die zehn dualen Systeme nicht bis zum 30. April über die Finanzierung der Verpa-ckungsentsorgung für das Jahr 2014 einigen, wird BellandVision ohne weitere Kompromisse reagieren. Derzeit stagnieren die Verhandlungen.
BellandVision-Geschäftsführer Thomas Mehl ist enttäuscht vom Ergebnis der bisherigen Ge-spräche. Er kritisiert die Praxis einiger Anbieter im dualen System, ihre Mengenanteile künstlich niedrig zu rechnen, was für andere Anbieter wiederum einen höheren Marktanteil und dadurch einen höheren Anteil an den gesamten Entsorgungskosten bedeutet. „Es kann nicht sein, dass man als ehrliches System am Ende der Dumme ist und mit Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe belastet wird“, so Mehl. BellandVision, das zweitgrößte duale System Deutschlands, hatte mehrfach intensiv darauf gedrängt, dass die dualen Systeme kurzfristig eine Lösung zur Finanzierung der Verpackungsentsorgung in 2014 erarbeiten. „Sollte bis zum 30. April keine tragbare wirtschaftliche Einigung zwischen den Systemen für das Jahr 2014 erfolgen, wird es für die duale Entsorgung eng“, kritisiert Mehl. BellandVision sei nicht weiter bereit, duale Mengenanteile und deren Kosten von anderen Systembetreibern zu übernehmen. Mehl weiter: „Für unser Haus gibt es auch nicht die Alternative, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sondern nur rechtsstaatliche Mittel.“ Auch wenn Mehl die Hoffnung auf eine Einigung noch nicht aufgegeben hat, steht für ihn fest: „Wenn sich jetzt keiner bewegt, hätte dies möglicherweise eine selbstzerstörerische Wirkung“.
Seit dem 4. Quartal 2013 reduzieren einige duale Systeme ihre dualen Mengen zu Gunsten von unrealistischen Branchen- und Eigenrücknahmemengen massiv nach unten, was wiede-rum zu einem drastischen Anstieg des dualen Marktanteils und der damit verbundenen Kosten für andere Systeme führte. Nachdem im 2. Quartal einige Wettbewerber nochmals ihre dualen Mengen zu Lasten anderer dramatisch reduzierten, hat BellandVision seinen im Vorfeld ausgesprochenen Vorbehalt realisiert. Deshalb und weil DSD die Clearingverträge im Vorfeld gekündigt hat, fand bisher für das 2. Quartal auch kein gültiges Clearing statt.
Die BellandVision GmbH, mit Sitz in Pegnitz, ist eine 100%ige Tochter der SITA DEUTSCHLAND und damit ein Unternehmen der SUEZ ENVIRONNEMENT Gruppe. Der börsennotierte französische Konzern umfasst die gesamten Aktivitäten in der Wasser- und Abfallwirtschaft der SUEZ Gruppe.